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Nachhaltige Mobilität:Klimaschützer übergeben Bericht zu Pilgerreisen an Weihbischof Lohmann

Christians4Future mahnen beim Tag der Schöpfung zu nachhaltigerer Reisegestaltung
Übergabe des Pilgerreisen-Berichts an Weihbischof Lohmann

Anlässlich des bundesweiten Tags der Schöpfung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) haben Vertreter:innen der Klimabewegung Christians4Future am Freitag auf Haus Düsse (Kreis Soest) ihren neuen Bericht zu Pilgerreisen an Weihbischof Rolf Lohmann, Umweltbischof der Deutschen Bischofskonferenz, übergeben. Das Papier trägt den Titel „Pilger der Hoffnung? Diözesanreisen der deutschen (Erz-)Bistümer zum Heiligen Jahr 2025“ und kritisiert die bislang mangelnde Nachhaltigkeit vieler kirchlich organisierter Wallfahrten.

Flugreisen in der Kritik

Kernpunkt der Analyse: Rund die Hälfte der Reiseangebote deutscher Bistümer zum Heiligen Jahr 2025 nach Rom wird aufgrund der starken Nutzung des Flugzeugs als (sehr) klimaschädlich eingestuft. Nur 15 Prozent der Diözesen organisieren ihre Pilgerfahrten ausdrücklich klimaschonend. Durchschnittlich verursache eine Flugreise pro Person rund 700 Kilogramm CO₂ – etwa ein Drittel des vertretbaren jährlichen Klimabudgets.

„Wir als Kirche und Christ:innen müssen einen nachhaltigen Lebensstil vorleben“, sagte ein Sprecher der Initiative bei der Übergabe. Das Heilige Jahr unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ sei eine große Chance, Pilgerreisen neu zu denken und die Bewahrung der Schöpfung ernst zu nehmen.

Appell an die Kirche

In ihrem Bericht verweisen die Aktivisten auf die Enzyklika Laudato Si’ (2015) und die Mahnschrift Laudate Deum (2023), in denen Papst Franziskus die Kirche zu entschiedenem Handeln im Kampf gegen den Klimawandel aufruft. Auch Bischof Lohmann unterstrich beim Empfang die Bedeutung nachhaltiger Konzepte: „Angesichts der dramatisch spürbaren Folgen des Klimawandels müssen Reisen zu Wallfahrtsorten im Sinne eines bewahrenden Umgangs mit der Schöpfung gestaltet werden.“

Forderungen wiederholt

Bereits 2021 hatten die Christians4Future einen Forderungskatalog mit zwölf Punkten an die deutschen Bistümer und Landeskirchen übergeben. Zentral bleibt die Erwartung, dass kirchliche Institutionen ihre CO₂-Emissionen deutlich reduzieren und langfristig Klimaneutralität erreichen.

Mit Blick auf das Heilige Jahr 2025 sehen die Aktivisten nun die Chance für einen Wendepunkt. Die Kirche stehe in der Verantwortung, als moralische Instanz glaubwürdig für Klimagerechtigkeit einzutreten. „Der Wandel beginnt mit konkretem Handeln“, heißt es im Bericht.

Der vollständige Bericht ist hier zu finden.