In den Konsultationen zwischen dem Senat und dem Erzbistum Berlin im Roten Rathaus wurde die große Bedeutung kirchlicher Räume für die Berlinerinnen und Berliner thematisiert. Beide Seiten waren sich einig, dass die Nach- und Mehrfachnutzung kirchlicher Gebäude ein gemeinsam abgestimmtes Vorgehen erfordert.
Der Senat begrüßte daher die Initiative des Erzbistums Berlin, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und den Senat zu einer neuen Arbeitsgruppe einzuladen. Deren Aufgabe ist es, die Potenziale kirchlicher Räume in Berlin sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit und weiteren Nachnutzung auszuloten. Dabei ist es allen Beteiligten ein wichtiges Anliegen, dass diese Orte lebendige Räume des Miteinanders sowie des gesellschaftlichen Engagements bleiben.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner: „Die Kirchen in Berlin sind ein wichtiger Partner und Akteur der Stadtgesellschaft. Wir haben heute besprochen, wie Räume, die die Kirche in Zukunft nicht mehr unterhalten kann, weiterhin von den Berlinerinnen und Berlinern genutzt werden können. Kirchliche Gebäude sind für viele Menschen, unabhängig von ihrer konfessionellen Prägung, identitätsstiftende Orte. Ich begrüße es sehr, dass Senat und Erzbistum Berlin mit dieser neuen Zusammenarbeit ihr gemeinsames Engagement und ihre gesellschaftliche Verantwortung stärken. Dem Erzbistum gilt mein herzlicher Dank für sein unermüdliches Engagement im Bereich der Seelsorge, der Erwachsenenbildung und des Religionsunterrichts.“
Die Senatorin für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Sarah Wedl-Wilson: „Kirchenräume sind weit mehr als Orte des Glaubens. Sie prägen unser Stadtbild, sind markante Punkte im Gesicht unserer Stadt. Sie schenken Raum für Begegnung, Kultur, Bildung und sozialen Zusammenhalt. In mehr als einer Hinsicht bieten sie Orientierung. Und sie sind unverwechselbar: Orte der Stille, die uns zur Einkehr einladen – und gerade damit Kraft spenden. Schon heute sind Kirchengemeinden Pioniere der Mehrfachnutzung: Sie öffnen ihre Türen für Chöre, Kunstprojekte oder soziale Initiativen. Dieses Engagement eröffnet die Möglichkeit, kirchliche Gebäude als lebendige, offen zugängliche Orte weiterzuentwickeln, die unser Gemeinwesen stärken und in die Zukunft weisen.“
Der Erzbischof von Berlin, Dr. Heiner Koch: „Im Bereich Immobilien beginnen wir eine Zusammenarbeit zwischen Erzbistum und Land Berlin, die im Bildungsbereich schon seit vielen Jahren bewährt ist: Mit dem Religionsunterricht leisten wir einen Beitrag zur Verständigung und Integration in unserer Stadt. Er trägt dazu bei, dass Respekt wächst und ein Miteinander trotz aller Unterschiede entsteht. Im Koalitionsvertrag wurde die Einführung eines Wahlpflichtbereichs Weltanschauungen/Religionen vereinbart. Das haben wir ausdrücklich begrüßt und hoffen auf die Umsetzung in dieser Legislaturperiode.“
Das Erzbistum Berlin stellte in der Sitzung den Beratungsprozess für seine Pfarreien vor, der zukunftsfähige Lösungen für den Immobilienbestand insgesamt wie auch für die Entwicklung einzelner Immobilien finden soll. In größerem Umfang werden in Zukunft Immobilien – Pfarr- und Gemeindehäuser, aber auch Kirchengebäude – anders genutzt oder sogar abgegeben.
Es wurden Möglichkeiten erörtert, wie der Senat den Transformationsprozess der Kirchen begleiten kann.