Start eines neuen Netzwerks 2025: EINE ERDE - Das ökumenische Netzwerk
Seit dem 1. April 2025 haben sich das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit und der Ökumenische Prozess "Umkehr zum Leben" zum neuen Netzwerk EINE ERDE- Das ökumenische Netzwerk zusammengeschlossen und bündeln ihre Kompetenzen und Kräfte.
Wofür steht Eine Erde?
Wir sind Eine Erde. Das ökumenische Netzwerk! Schon in diesem Namen finden sich einige theologische Grundlagen unseres Tuns.
Die Ökumene ist zentral für unsere Arbeitsweise. Unser Geschäftsstellenteam und unsere Mitgliederorganisationen kommen aus verschiedenen Kirchen zusammen, um voneinander zu lernen. So können wir unsere unterschiedlichen Stärken einsetzen und hervorheben, wo unsere Gemeinsamkeiten liegen. Unser gemeinsam “Bewohntes” (gr. “Ökumene”) ist aber nicht nur die christliche Kirche, sondern eben auch die bedrohte Erde, auf der wir alle leben. Das schließt selbstverständlich auch Menschen mit ein, die nicht dem christlichen Glauben anhängen, weswegen wir auch für interreligiöse Impulse und die Zusammenarbeit mit säkularen Organisationen offen sind – auch wenn das Netzwerk selbst eine christliche Gemeinschaft ist. Denn wir schöpfen aus unserem Glauben für unsere Arbeit: die Schöpfung inspiriert uns, Nächstenliebe leitet uns.
Das Leben in Fülle steht allen zu
Wir heißen „Eine Erde“, weil wir in unserem gemeinsamen Haus alle gleich an Würde sind und uns füreinander einsetzen wollen. Auch diese Überzeugung ziehen wir aus unserem christlichen Selbstverständnis: Wir alle sind in Gottes Bildnis geschaffen, und wir alle haben Anteil an seiner Herrlichkeit. Daraus leitet sich eine Solidarität ab, die nicht an Klassen- oder Landesgrenzen halt machen darf, die Inklusion und Intersektionalität lebt, und vor allem: eine Solidarität, die Leidende nicht auf das Jenseits vertröstet, sondern die hier und heute daran arbeitet, Leiden zu verringern. Dafür braucht es gesellschaftliche und politische Veränderung, für die Kirchen und kirchliche Organisationen Mahner, Mittler und Motor sein wollen und an vielen Stellen bereits sind. Diesen Einsatz für die sozial-ökologische Transformation wollen wir bündeln, erleichtern und sichtbar machen.
Ein Kernthema in dieser Transformation ist für uns Suffizienz, also ein Nachdenken darüber, was genügt, um ein gutes Leben zu führen. Jesus verspricht uns das Leben in Fülle (Joh 10,10), aber damit verspricht er uns nicht den materiellen Überfluss. Sondern er verspricht uns Gemeinschaft und Freiheit, Leben in Begegnung und Solidarität und ein Leben in Hoffnung auf das Reich Gottes auf Erden. Die Fülle, die er uns verspricht, ist nicht ein grenzenloses Haben, sondern ein grenzenloses Teilen.
Veränderung braucht Hoffnung
Die Weltgemeinschaft ist sich schon lange einig: Wir können nicht einfach weiter machen wie bisher. Wir brauchen nachhaltige Entwicklung, die Einhaltung der planetaren Grenzen und Respekt für die Würde jedes Menschen. Damit der Wandel hin zu einem anderen Wirtschaften, dass ein gutes Leben für alle ermöglicht, gelingt, brauchen wir Resilienz und gemeinsame Reflektionsprozesse. Eine religiöse Verwurzelung kann hierbei helfen, und Kirchen können Räume für einen offenen, stärkenden Austausch sein. Theologie und Politik, Spiritualität und Gesellschaft sind eben keine separaten Sphären: Sie beeinflussen sich ohnehin gegenseitig, und wir wollen dazu beitragen, dass dieser Einfluss ein fruchtbarer ist.
Denn es gibt viel zu tun! 2024 überschritt die globale Erwärmung erstmals die 1,5°-Marke, rechtspopulistische Bewegungen gewannen weltweit an Schwung und das Klima ist von zahlreichen anderen Krisen von der politischen Tagesordnung verdrängt worden. Angesicht dessen verzweifeln viele Klimaaktivist*innen; jüngeren Generationen fällt es schwer, eine Vision ihrer Zukunft zu entwerfen.
Papst Franziskus schrieb dazu schon 2015: „Mögen unsere Kämpfe und unsere Sorgen um diesen Planeten uns nicht die Freude und die Hoffnung nehmen!“ (LS 244) Diese Freude und Hoffnung soll Teil unserer Arbeit sein. Wir brauchen Hoffnung, um nachhaltig handlungsfähig zu sein, ohne auszubrennen; wir brauchen Hoffnung, um eine konstruktive Kraft zu sein, die Menschen begeistert und zum Mitmachen bewegt.
Gemeinsam für Eine Erde
Mit unseren Mitgliedern wollen wir uns das Paradies wieder auf Erden vorstellen, eine Vision für eine friedliche Gemeinschaft miteinander und mit unserer Umwelt entwerfen und diesen Prozess des Entstehens immer wieder feiern.
Dass wir ein Netz-Werk sind, nehmen wir dabei wörtlich: wir wollen Netze knüpfen, gemeinsam Neues erarbeiten und Bewährtes weiter ausbauen; unsere Mitglieder miteinander in Kontakt bringen und neue hinzugewinnen. Als Netz-Werk wollen wir Gemeinschaft und Suffizienz leben, uns in Hoffnung üben und auf eine für alle bewohnbare Erde hinarbeiten. Herzlich willkommen!