Gebäudenutzung:Guter Grund zum Handeln?

Wie Grund und Boden genutzt wird, ist entscheidend für die Entwicklung unserer Lebensräume. Dies zeigt sich besonders deutlich in vielen Städten Deutschlands, wo eine zunehmende Flächenknappheit zu explodierenden Wohnraumpreisen führt. Doch auch auf dem Land sind es etwa brachliegende Grundstücke und leerstehende Immobilien, die viele Dorfgemeinschaften vor Probleme stellen. Vor diesem Hintergrund rückt der Umgang der beiden großen Kirchen mit ihren Liegenschaften in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit: Als bedeutende Immobilieneigentümerinnen in Deutschland tragen katholische und evangelische Kirchen mit ihren Bauten und Grundstücken besondere Verantwortung für das Gemeinwohl. Wie können die Kirchen dieser Verantwortung gerecht werden?
Dieser Leitfrage geht die Tagung „Guter Grund zum Handeln? Kirchliches Boden- und Immobilieneigentum in gesellschaftliche Verantwortung“ nach. Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis diskutieren in fünf thematischen Panels konkrete Wege zu einer gemeinwohlorientierten Nutzung kirchlicher Räume: Wie kann (mehr) bezahlbarer Wohnraum auf kirchlichem Boden geschaffen werden? Kann es gelingen, widerstreitende Ansprüche – etwa zwischen Gemeinwohl und ökonomischen Zwängen, zwischen Ökonomie und Ökologie – zu balancieren? Inwieweit können und müssen Kirchen den speziellen Rechtsstatus ihrer Liegenschaften für humanitäre und politische Zeichen nutzen – ganz konkret: in Form des Kirchenasyls? Und wie können Kirchen im sozialen Nahraum eine Schlüsselrolle einnehmen – zur Belebung von Landgemeinden oder bei der Entwicklung lebendiger Stadtquartiere?